Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) wächst fast überall, vor allem aber an Seewiesen oder an Dorfrändern. Es ist die Leibspeise von Gänsen, daher sein Name. Von Mai bis September trägt die Pflanze große, gelbe Blüten. Mit den Blüten verbindet sich ein Volksglaube: Ein Zweiglein um den Hals getragen bringt Glück bei Geldangelegenheiten. Zu Zeiten unserer Ahnen kannte man es auch als „Krampfkraut“. Gänsefingerkraut findet in der Naturheilkunde vielfältige Anwendung. Das Kraut wird zur Blütezeit ohne die Wurzeln gesammelt und schonend an einem trockenen und luftigen Ort getrocknet.
Gänsefingerkraut ist ein altes Bauernmittel gegen Blutvergiftung
Viele unserer Heilkräuter sind absolute „Multi-Talente“: Mit ihren Wirk- und Inhaltsstoffen decken sie sehr oft einen weit gespannten Bereich von gesundheitlichen Problemen ab. Das trifft auch für das Gänsefingerkraut zu. Es hilft zum Beispiel in der Kombination mit Goldruten- und Schachtelhalmkraut gegen Nierenleiden und Entzündungen der Harnwege. Im Allgäu und in Oberbayern benutzen es die Bauern seit Jahrhunderten um Blutvergiftungen zu vermeiden. Dazu wird das Kraut in Milch gekocht, diese getrunken und das weichgekochte Kraut auf die Verletzung aufgelegt.
Darüber hinaus heilt und wirkt Gänsefingerkraut noch bei folgenden Beschwerden:
- Durchfall
- Menstruationsbeschwerden
- Krämpfe
- Herzbeklemmungen
- Husten
- Blähungen
- Zahnfleischentzündungen
- Herzbeklemmungen
- Koliken (Kleinkinder)
- Wundheilung
- Hämorrhoiden
- Asthma
- Keuchhusten
- Sonnenbrand
Die heilenden Inhaltsstoffe des Gänsefingerkrauts:
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Saponine
- Harze
- Flavone
- Glykoside
- Krampflösende Stoffe
Zwei Rezepte mit Gänsefingerkraut
Gänsefingerkraut Tee
Zutaten:
Zwei TL Gänsefingerkraut, eine Tasse Wasser.
Zubereitung:
Das Wasser zum Kochen bringen, das Gänsefingerkraut damit übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen, dann trinken. Bis zu drei Tassen täglich.
Most mit Gänsefingerkraut
Zutaten:
40 g Gänsefingerkraut (Blätter), 20 g Gänsefingerkraut-Wurzel, ein Liter Apfelmost.
Zubereitung:
Gänsefingerkrautblätter und -wurzel in einer gut verschließbaren Flasche mit dem Apfelmost ansetzen, an einem kühlen und dunklen Ort eine Woche stehenlassen, dann abseihen. Auf nüchternen Magen ein Gläschen davon trinken.